Ansicht des Mayener Grubenfeld

Mühlsteinrevier

Das Mühlsteinrevier RheinEifel

Das Mühlsteinrevier zwischen Mayen, Ettringen, Kottenheim und Mendig mit dem Hafenbezirk Andernach soll zum UNESCO Weltkulturerbe werden.

Eine 7000 Jahre andauernde Geschichte zeichnet sich durch die besondere Bedeutung für die zivilisatorische Entwicklung des Menschen aus: das Mühlsteinrevier war Quelle für ein Schlüsselprodukt der Menschheit, der Produktion von Reib-, Mahl- und Mühlsteinen aus heimischer Basaltlava. Nirgendwo sonst auf der Welt ist eine vergleichbar lange und lückenlose Geschichte in der Reib- und Mühlsteinproduktion belegbar. Eifeler Mühlsteine entwickelten sich zu einem frühen Exportschlager, die über den Andernacher Hafen in weite Teile der Welt abgesetzt wurde.

Die Einzigartigkeit, die ein Welterbe auszeichnen muss, lässt sich über den Mühlstein als ein zentrales Kulturgut agrarischer Gesellschaften begründen und so wird sich das Revier daher in dem bisher noch etwas unterbesetzten Feld der UNESCO-Industriedenkmäler bewerben.

Um diesem einzigartigen geologischen Erbe, dass maßgeblich die wirtschaftliche Entwicklung beeinflusst und das Landschaftsbild in der Osteifel geprägt hat, die verdiente Aufmerksamkeit zu gewähren und die Öffentlichkeit von der faszinierenden Region und ihrer Geschichte zu begeistern, gründete sich vor 6 Jahren eine kommunale Arbeitsgemeinschaft, die einen Arbeitskreis ins Leben rief. Das Ziel: Die Anerkennung des Mühlsteinreviers RheinEifel als UNESCO Weltkulturerbe. Dieser Arbeitskreis setzt sich aus Vertretern der Städte Mendig, Mayen und Andernach, den Verbandsgemeinden Mendig und Vordereifel, den Ortsgemeinden Ettringen und Kottenheim sowie dem Landkreis Mayen-Koblenz zusammen.

Der Arbeitskreis des Mühlsteinreviers RheinEifel hat auch bereits die ersten Schritte in diese Richtung unternommen. Der Einstieg in das Welterbe-Antragsverfahren bedeutet noch einen langen und zeitintensiven Weg. Vom Land Rheinland-Pfalz aufgefordert zu werden, einen Antrag zu stellen, ist aber bereits eine besondere Anerkennung – für den Arbeitskreis, aber auch für die Abbaulandschaft selbst.

Zunächst muss es das Projekt auf einen der beiden Listenplätze des Landes Rheinland-Pfalz schaffen. Das Land Rheinland-Pfalz entscheidet nun bis zum 31. Oktober 2021 darüber, ob das „Mühlsteinrevier RheinEifel“ als eines von zwei rheinland-pfälzischen Projekten bei der Kultusministerkonferenz (KMK) eingereicht wird. Ist dies der Fall, wird der Antrag, wie auch alle anderen nationalen Bewerbungen, im Jahr 2022 von einer Expertenkommission der KMK geprüft. Im März 2023 wird der Abschlussbericht erwartet und im Oktober 2023 steht dann fest, welches Projekt aus Deutschland auf die Vorschlagsliste, die sogenannte Tentativliste, kommt und bei der UNESCO Paris eingereicht wird. Pro Jahr darf ein Vertragsstaat nur eine Nominierung einreichen.

 Arbeitsgemeinschaft UNESCO-Welterbe „Mühlsteinrevier RheinEifel“

Um das Revier bereits jetzt zu entdecken, eignet sich vor allem der Eifeler Mühlsteinwanderweg ganz besonders gut. Ein schöner Ausgangspunkt sind beispielsweise die Erlebniswelten Grubenfeld.