Das Treffen diente dem Kennenlernen der aus acht Gebietskörperschaften bestehenden Initiative, die seit 2016 an der Antragstellung auf Anerkennung des historischen Mühlsteinreviers arbeitet. In der zurückliegenden Zeit hatte das Land Rheinland-Pfalz mit Prof. Albrecht von der Bergakademie Freiberg einen Gutachter bestellt, der die Welterbefähigkeit des Mühlsteinreviers untersuchte und auch bestätigte. Im Juni konnte die fertige Bewerbung beim Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur (MWWK) eingereicht werden. Das Land hat seinerseits die Bewerbung durch den dafür eingerichteten Landesfachbeirat prüfen lassen. Dem Mühlsteinrevier wurden gute Chancen für eine erfolgreiche Bewerbung eingeräumt.
Nunmehr hat das Land die Bewerbung bei der Kultusminister-Konferenz (KMK) eingereicht. Von dort hat man bereits signalisiert, dass die Bewerbung den Prüfanforderungen zur Aufnahme auf die kommende Tentativliste genüge. Insgesamt 21 Bewerbungen aus den Bundesländern sind dort eingegangen. Im kommenden Jahr werden sie durch den Bundesfachbeirat erneut geprüft. Nur sieben Bewerber werden den Sprung auf die deutsche Tentativliste schaffen. Jahr für Jahr wird dann eine Bewerbung bei der UNESCO-Zentrale in Paris abgegeben.
Nach Auffassung der Arbeitsgemeinschaft besitzt das Mühlsteinrevier einen außergewöhnlichen universellen Wert (OUV); die Grundvoraussetzung für eine Anerkennung als UNESCO-Welterbe. Von der neolithischen Revolution der Jungsteinzeit bis zur industriellen Revolution des 19./20. Jahrhunderts war der Mühlstein ein zentrales, überlebenswichtiges Kulturgut für die Nahrungszubereitung von agrarischen Gesellschaften. Eine Vergleichsanalyse habe zudem gezeigt, dass im relevanten geo-kulturellen Raum (Europa, Mittelmeerraum) kein weiteres Mühlsteinrevier über eine derart lange Zeit Mühlsteine produzierte und zugleich in weiten Teilen der alten Welt exportierte. Dies war nur durch die Heranbildung eines regelrechten Reviers möglich.
Noch heute ist der Wirtschaftsraum der Region von der historischen Entwicklung der Industrie der Steine und Erden geprägt. Die Mühlsteinindustrie hat dieser Landschaft ihren Stempel aufgedrückt und war auch Sinnbild des Landkreises. Das Revier sei einerseits kulturelles Erbe, welches im Interesse der gesamten Menschheit zu erhalten und zu pflegen gilt, aber auch ein wichtiger Baustein für eine gute Zukunftsplanung. Ein solches Welterbe fördere die regionale Identität.
MdL Torsten Welling betonte, dass ihn dieser Aspekt besonders am Herzen liege. Ein Welterbe sollte integrativer Teil einer Landes- und Regionalplanung sein. Er wolle die Bewerbung nach besten Kräften überparteilich unterstützen.