‚Mayener Faasenaacht‘ 2021 ganz anders erleben - Stadtverwaltung und Alte Große weisen auf Corona-Vorschriften hin

Schon im vergangenen Herbst war die keineswegs leichte Entscheidung gefallen: In der Fastnachts-Session 2020 / 2021 wird es in Mayen keinen Straßenkarneval und keine großen Indoor-Veranstaltungen geben. Leider bestätigt die Entwicklung der Corona-Pandemie die Richtigkeit dieser Festlegung. Kaum jemand, der in den Medien die aktuellen Infektionszahlen und die Meldungen zu hochansteckenden Virusmutationen nicht verfolgt. Dass vor diesem Hintergrund die Regelungen zum Lockdown zunächst bis zum 14. Februar verlängert wurden, ist eine schwere, wenn auch folgerichtige Konsequenz. Aktuell ist nicht von einer schnellen Veränderung der Lage auszugehen.

Die Regelungen der rheinland-pfälzischen Corona-Bekämpfungsverordnung sind eindeutig: Der Aufenthalt im öffentlichen Raum – also auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen – ist nur alleine oder mit den Angehörigen des eigenen Hausstands und einer Person eines weiteren Hausstands erlaubt. Alkoholkonsum im öffentlichen Raum ist ausdrücklich verboten. An diese Vorschriften sollen sich alle Mayenerinnen und Mayener halten, appellieren Oberbürgermeister Dirk Meid und Uli Walsdorf, Präsident der Alten Großen Mayener Karnevalsgesellschaft.

„Tradition und Brauchtum zu pflegen ist wichtig, aber die Gesundheit der Menschen ist wichtiger. Corona macht auch vor fröhlich-feiernden Menschen nicht halt, Vernunft ist daher das Gebot der Stunde“, meint Oberbürgermeister Dirk Meid bedauernd. Uli Walsdorf bekräftigt: „Wir können und wollen nicht um jeden Preis feiern. In der fünften Jahreszeit ist es schwierig, auf Abstand zu bleiben. Schunkeln, Singen, Geselligkeit – das gehört dazu. Und genau das müssen wir aktuell aus gutem Grund vermeiden“.

Und so heißt es, die ‚Mayener Faasenaacht‘ einmal ganz anders zu erleben. Auftakt war ‚Der etwas andere Sessionsstart‘, wie es auf der Homepage der Alten Großen so treffend heißt. Es folgte eine Corona-Ausgabe des beliebten ‚Närrischen Bildschirm‘ in (fast) gewohntem Umfang, jedoch mit etwas anderem Inhalt. Ebenfalls auf der Homepage der Alten Großen wird zu einer Zeitreise in die vergangenen Jahre der ‚Mayener Fassenaacht‘ mit alten Filmaufnahmen aus den 1960ern - 2000ern eingeladen. Auch zum Rosenmontag gibt es Faasenaacht – wenn auch fast „nur“ digital, so aber auf jeden Fall unterhaltsam.

Doch auch wenn die Faasenaacht im Jahr 2021 weitestgehend Online stattfindet, möchten die Mayener Geschäftsleute trotz allem Flagge zeigen und gerade dieses Jahr Schaufensterdekoration zum Karneval durchführen. Bunt-Fröhliche, ausgefallene Ideen und kreativen Gestaltungen sollen auch in schwierigen Zeiten für ein Lächeln und Zuversicht sorgen. „Wir sind gespannt, welche kreativen Ideen in diesem Jahr auf uns warten. Schon jetzt bedanken wir uns herzlich bei allen Beteiligten, die dafür sorgen, dass Mayen sich zur Faasenaacht, bunt und einzigartig präsentiert“, so Uli Walsdorf, Präsident der Alte Grosse Mayener Karnevalsgesellschaft.

Und nicht nur die Geschäftsleute sollen sich beteiligen: „Es wäre schön, wenn viele Bürgerinnen und Bürger unserer schönen Heimatstadt Mayen sich an dieser Aktion beteiligen, ihre Fenster karnevalistisch dekorieren, bunte Fahnen an ihre Häuser hängen und gemeinsam mit uns eine buntes Mayen entstehen lassen. Getreu unserem diesjährigen Sessionsmotto ….denn  häi hält ma zesamme, en ohsem Maye!“ führt Präsident Uli Walsdorf weiter aus.

 

Oberbürgermeister Dirk Meid unterstützt diese Idee: „Die Mayener Faasenaacht ist mehr als Straßenumzüge und feucht-fröhliches Feiern. Karneval ist ein besonderes Gefühl - oder frei ins Mayener Platt übersetzt ‚Faasenaacht – dat es e Jeföhl‘. Und genau dieses Gefühl im Herzen sollten wir alle mit einer schönen Dekoration auch nach außen tragen. So zeigen wir – vielleicht im wahrsten Sinne des Wortes - Flagge, wenn wir in dieser besonderen Session eine ganz andere Art von Faasenaacht feiern. Also: Machen Sie mit!“

Zum Schluss noch etwas zum Nachdenken aus der Feder von Anika Heitmann, Geschäftsführerin der ‚Jungen Alten Großen Mayener KG‘ (JAG):

Jetzt macht et all net noch schlimmer – bleivt fott von enanner.

Net küsse, spucke und zu viel durchjenanner.

Abstand hahle daaht uch eh mal good,

drüm haahlen mir us an dat Jebot.

Dat echte Mayener Mädche und der echte Mayener Jung

sinn schließlich alles annere als dumm.

E bissje Jeduld noch und alles ist widda be et woar.

Noch hat kaum ahner hei der Kopp verlor‘.

Ma was et net: Vielleicht hat uss diesmal der Deufel doch et Bahn jestellt.

Der Mayener – dat ist jewiss,

der löhst sich ne tuffhalte von su nem Schiss.

Irjendwann – dat es secher,

würd et uch widder jemütlicher.