Daher möchte die Stadt einmal einige Punkte aufklären: Flächen mit insektenfreundlichen Wildblumen werden im Herbst gemäht. Dazwischen vertrocknen die Pflanzen je nach Wachstumszeit und Witterung nacheinander. Im St. Veit Park oder auf der Grünfläche am Viadukt sind Ringe von Blumenzwiebeln gepflanzt. Hier dürfen die verblühten Zwiebelpflanzen erst nach einer gewissen Trocknungszeit gemäht werden, weil sonst die Blumenzwiebeln im nächsten Jahr nicht mehr austreiben. Auch diese Streifen, die mittlerweile verschwunden sind, empfinden Beobachter als unschön.
„Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bauhofes widmen sich sehr engagiert der Pflege unserer Grünflächen“, erläutert Oberbürgermeister Dirk Meid. „Aber es ist angesichts der Vielzahl der Baumscheiben, Beete oder Parkanlagen nicht darstellbar, dass öffentliche Grünflächen wie ein Privatgarten gepflegt und gegossen werden können. Da möchte ich um Verständnis werben.“
„Auf den insektenfreundlichen Flächen mähen die Kolleginnen und Kollegen vom Betriebshof bewusst an den Rändern der Flächen einen Säuberungsstreifen von einer Mähbreite, um zu signalisieren: „Wir kümmern uns“. Zudem wird auf diversen Großflächen ein Streifenmad Verfahren angewandt, um den Erhalt und die Weiterentwicklung der Artenvielfalt zu fördern. Hierbei wird der Bewuchs punktuell nicht gemäht“, erläutert der Leiter des Betriebshofes, Wolfgang Saur. Er und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind permanent im Einsatz zum Wässern, Mähen, Schneiden oder – besonders aufwändig – Einsammeln von Müll im Stadtgebiet.
Auch erreichen die Stadtverwaltung Rückfragen zu fehlenden Blumenkübeln in der Innenstadt. Einige mussten leider entfernt werden, weil sie regelmäßig als Mülleimer missbraucht oder Opfer von Vandalismus wurden.
Wie kritisch mancher Bürger öffentliches Grün sieht, zeigt auch ein anderes Beispiel: Eine Bürgerin forderte, mehrjährige Apfelbäume auf einer städtischen Fläche zu fällen. Im Herbst würden reife Äpfel – bedingt durch eine leichte Hanglage - auf ihr Grundstück rollen. Dies sei nicht hinnehmbar. Natürlich blieben die Bäume stehen, allerdings sehr zum Unmut der betroffenen Anwohnerin.
„Mayen ist eine bienen- und insektenfreundliche Stadt,“ so OB Dirk Meid. „Dazu kommen die Folgen des Klimawandels, die sich auch hier unter anderem durch höhere Temperaturen bemerkbar machen. Jeder Baum, der Schatten spendet, jede blühende Pflanze, die Insekten Nahrung bieten, ist wertvoll.“
Selbstverständlich gibt es auch berechtigte Hinweise, denen nachgegangen wird. Bei feuchter Witterung im Frühsommer wachsen Pflanzen besonders schnell. Dann kommt der Betriebshof mit dem Mähen nicht überall hinterher. Eine digitale Möglichkeit, besonders unschöne Stellen zu melden bietet zum Beispiel der Mängelmelder, erreichbar unter https://maengelmelder.mayen.de/ oder auch als App.