Die Gedenkrede zum Volkstrauertag in Mayen hielt Oberst Dr. Ferdi Akaltin vom Zentrum für Operative Kommunikation. "Dieses Gedenken ist nicht nur vielschichtig, sondern auch höchst individuell. Für uns SoldatInnen steht das Gedenken an unsere im Dienst verstorbenen und im Kampf gefallenen Kameradinnen und Kameraden im Vordergrund - für die BürgerInnen der Stadt Mayen vielleicht das Andenken an die in den Terrorangriffen am 12. Dezember 1944 und am 2. Januar 1945 ums Leben gebrachten 395 Verwandte, Freunde oder Nachbarn. ", erwähnte Oberst Dr. Ferdi Akaltin in seiner Ansprache.
Auch erzählte er von der furchtbaren Erfahrung, als ein Soldat seiner eigenen Einheit bei einem Autounfall (auf dem Heimweg vom Dienst) ums Leben kam: "Den Moment, als ich den Eltern die Nachricht vom Tod ihres einzigen Kindes überbracht habe, werde ich nie vergessen - er hat sich in meine Erinnerung eingebracht wie die Kilometermarkierung" auf der Autobahn, am Ort des Unfallgeschehens., so der Oberst weiter "Eines ist unsere aller Erinnerungen und Erfahrungen gemein: Der heutige Tag vereint uns in unserer Trauer und unserem Gedenken - und mahnt uns alle zum Frieden und zur Völkerverständigung."
Nach der sehr nachdenklich stimmenden Ansprache von Oberst Dr. Ferdi Akaltin trugen Militärdekan Kühn und Militärpfarrer zwei Gebete zum Gedenken an die Opfer vor. Mit einer Kranzniederlegung wurde gemeinsam den Toten gedacht; die Musikkapelle der Freiwilligen Feuerwehr Mayen intonierte „Ich hatt‘ einen Kameraden“.
„Der heutige Tag soll uns an die Opfer von Krieg und Gewalt erinnern. Und er mahnt uns, sich täglich aufs Neue für den Frieden einzusetzen“, so der Stadtchef. „Mit Ihrer Teilnahme haben Sie nicht nur Abermillionen Männern, Frauen und Kindern aller Völker und Nationen dieser Erde, die Opfer von Krieg und Gewalt wurden, gedacht. Sie haben auch gemeinsam ein Zeichen für Solidarität und Frieden gesetzt. Ein Zeichen für mehr Achtung, mehr Verständnis, mehr Hilfsbereitschaft, mehr Verantwortung für unsere Mitmenschen und für die Gemeinschaft. Dies alles sind wichtige Grundpfeiler für eine bessere Welt, an der wir alle aktiv mitarbeiten können und sollen“.
Er dankte allen für dieses positive Zeichen, das an diesem Tag für das Vergessen und für den Frieden gesetzt wurde. Im Anschluss an die Ansprache von Oberbürgermeister Dirk Meid verlas Zoe Mertz, Auszubildende der Stadt Mayen, das Gedicht „Wenn jeder eine Blume pflanzte“ von Peter Hartling.
Der Stadtchef sprach ein Schlusswort, bevor die Feuerwehrkapelle die Gedenkveranstaltung mit der Nationalhymne beendete.