Umso wichtiger erscheint es, dieses Ereignis nicht zu vergessen, sondern dafür zu sorgen, dass die schrecklichen Vorkommnisse in Erinnerung bleiben und nicht wieder geschehen. In Mayen wird dies schon seit Jahren mit einer ursprünglich vom Christlich-Jüdischen Arbeitskreis initiierten Schweigeweg umgesetzt.
Auch 2021 gingen viele Bürgerinnen und Bürger unterschiedlichen Alters am Abend des 9. November den vom Marktplatz bis zum Mahnmal für jüdische Mitbürger*Innen in der Bürresheimer Straße verlaufenden Schweigeweg, der von Oberbürgermeister Dirk Meid moderiert wurde. An verschiedenen, eng mit dem Leben der Jüdinnen und Juden in Mayen verbundenen Orten in der Innenstadt wurde Halt gemacht.
Wie wichtig das Thema auch heute noch ist, zeigt nicht nur die große Zahl der Menschen, die den Schweigeweg begleiteten, sondern auch die Vielzahl von Mitwirkenden, die an den verschiedenen Stationen über die jeweiligen Hintergründe informierten. Schüler*Innen und ihre betreuenden Lehrer*Innen von drei Schulen - der Elisabeth-Schule Mayen, der Albert-Schweitzer-Realschule Plus und des Megina-Gymnasiums –, Vertreter der Pfarreiengemeinschaft Mayen, dem Dekanat Mayen-Mendig, der Evangelischen Kirchengemeinde Mayen, der Jüdischen Kultusgemeinde und der Stadtverwaltung Mayen erläuterten Hintergründe zu den einzelnen Stationen und trugen zu einer würdigen Gestaltung des Schweigeweges bei. Gebete, Gedichte, Fürbitten und Musikdarbietungen ergänzten die eindringlichen Wortbeiträge. Oberbürgermeister Meid schlug in seiner Moderation den Bogen zu den verschiedenen Stationen.
„Trotz der Corona-Pandemie gibt es Geschehnisse, die einfach nicht in Vergessenheit geraten dürfen. Hierzu gehört für mich die Reichspogromnacht, die als äußerst negativer Meilenstein in die deutsche Geschichte eingegangen ist“, so Oberbürgermeister Dirk Meid. „Es freut mich, dass so viele den Schweigeweg mit uns gegangen sind“, so der Stadtchef weiter.
Begleitet wurden die Teilnehmer dankenswerterweise auf der gesamten Strecke von Beamten der Polizeiinspektion Mayen, die an verkehrsreichen Punkten in der Innenstadt die notwendige Sicherheit gewährleistet haben.