In den Einzugsgebieten von Nette und Nitzbach haben sich nach dem Jahrhunderthochwasser im Jahre 2016 sieben Kommunen, umfassend den Landkreis Mayen-Koblenz, die Stadt Mayen sowie die Verbandsgemeinden Adenau, Brohltal, Mendig, Kelberg und Vordereifel zur Erstellung eines gemeinsamen Hochwasservorsorgekonzeptes zusammengefunden.
Das vom Land Rheinland-Pfalz geförderte Konzept wurde in 2020 fertiggestellt und in allen betroffenen Kommunen präsentiert. Für jede Kommune wurde vom planenden Ingenieurbüro eine Prioritätenliste mit geeigneten Maßnahmen erarbeitet, die in der Folge nach und nach umgesetzt wurden bzw. noch weiter werden.
Das Hochwasserereignis im Juli 2021 an beiden Bächen nahm die Verbandsgemeinde Vordereifel zum Anlass die Umsetzung weiterer konkreter Maßnahmen mit den Partnerkommunen zu besprechen. Diese sollen nun mehr in die Umsetzung gelangen, um an möglichst vielen Stellen das Hochwasser nach Starkregen zurückzuhalten und damit den zeitlichen Ablauf als auch die Fließgeschwindigkeiten zu verzögern.
In den Ortslagen oder Stadtteilen oder der Stadt selbst sind aufgrund gewachsener Bebauung und Zwangspunkten relativ wenig rückhaltende Maßnahmen möglich. Daher werden sich die Maßnahmen schwerpunktmäßig oberhalb der jeweiligen Ortslagen in der freien Natur entlang der Gewässer bewegen. Dabei sollen insbesondere die querenden Wegedurchlässe als gezielte Standorte gesucht werden, um oberhalb der Durchlässe Wasser in die Breite aufzustauen. Vielerorts werden die Wiesen kaum noch von den jeweiligen Grundstückseigentümer genutzt. Insoweit hoffen die Kommunen, dass die Eigentümer die Maßnahmen des Hochwasserschutzes unterstützen und ihre Grundstücke hierfür zur Verfügung stellen. Dies ist sowohl im Wege des Grundstückserwerbs möglich oder, falls eine Veräußerung nicht gewünscht ist, auch über Nutzungsvereinbarungen mit entsprechenden Entschädigungen.
Die Koordination zur Umsetzung des Schutzkonzeptes wird durch eine gemeinsame Arbeitsgruppe erfolgen, die unter Federführung der Verbandsgemeinde Vordereifel regelmäßig tagen und die Umsetzung des Konzeptes koordinieren wird.
Die Einzelmaßnahmen vor Ort selbst von den jeweiligen Kommunen geplant und umgesetzt.
„Ich freue mich sehr über diese gute interkommunale Zusammenarbeit. Es ist wichtig, dass alle Partnerkommunen Projekte auf den Weg bringen, um die Folgen von Starkregen künftig auf eine große Fläche zu verteilen. Eine Arbeitsgruppe innerhalb der Stadtverwaltung Mayen wird sich darüber hinaus mit der Frage beschäftigen, was wir bei künftigen Hochwasserlagen in Mayen noch besser machen können oder wie betroffene Bürger sich schützen können,“, so Oberbürgermeister Dirk Meid. „Nur gemeinsam können wir Starkregenereignissen und Hochwasserlagen begegnen, die aufgrund des Klimawandels leider immer häufiger zu befürchten sind.“
Die Stadt Mayen wird auch weiterhin Informationen zu aktuellen Projekten und Maßnahmen sowie allgemeine Tipps für Bürgerinnen und Bürger unter www.mayen.de/hochwasser zur Verfügung stellen.