Die städtischen Gremien beraten derzeit zwei wichtige Maßnahmen vor, die dem Hochwasserschutz dienen sollen: Die Renaturierung entlang der Bach- und Bürresheimer Straße sowie die Installation eines Treibgutrechens an der Sagnesmühle. Am 16. Februar wird der Stadtrat die abschließende Entscheidung treffen.
Sofern die Zustimmung erfolgt, wird bereits ab 21. Februar mit den Vorbereitungsarbeiten begonnen: Sodann werden notwendige Rodungsarbeiten im Bereich der Bach-, Bürresheimer- und Uferstraße erfolgen. Solche Arbeiten müssen grundsätzlich wegen der Vegetationszeiten zwischen November und Februar durchgeführt werden.
Auf der rechten Nette-Seite werden einige junge Bäume gerodet, die bei regelmäßigen Pflegearbeiten aber ohnehin entfernt werden müssten. Auf der linken Nette-Seite bleibt der Bewuchs nahezu vollständig erhalten.
Auch einige, schon ältere Bäume werden weichen müssen, die aber teilweise schon krank sind, z.B. Schwarzerlen mit Pilzbefall.
Im Rahmen der Renaturierungsmaßnahme werden dann neue und insgesamt auch mehr Bäume gepflanzt als zunächst gerodet werden müssen. Bei den neuen Bäumen handelt es sich um standortheimische Bäume, wie z.B. Winterlinden und Hainbuchen. Die Pflanzung kann aufgrund des Ablaufs der Baumaßnahme allerdings erst später in diesem Jahr erfolgen.
Mit der eigentlichen Renaturierung soll es dann nämlich im August losgehen. Betroffen sind die Uferbereiche der Nette von der Bürresheimer Straße, Bachstraße und Uferstraße. Durch den beengten Querschnitt fließt die Nette hier recht schnell. Die Renaturierung soll daher nicht nur für eine schönere Optik, sondern auch eine Verlangsamung der Fließgeschwindigkeit sorgen und so auch ihren Beitrag zum Hochwasserschutz leisten.
Die Arbeiten werden in drei Bauabschnitten durchgeführt. Zunächst wird der 1. Abschnitt, oberhalb des Viadukts (betrachtet aus der Fließrichtung der Nette), verändert. Auf der linken Uferseite wird es eine punktuelle Abflachung mit Zugang zur Nette geben, auf der rechten Seite soll die Mauer zurück gebaut und eine großflächige Abflachung und Terrassierung des Geländes erfolgen, sodass auch zusätzlicher Retentionsraum entsteht. Der Gehweg wird entsprechend angepasst.
Der 2. Abschnitt bezieht sich auf den Bereich zwischen Viadukt und der „Roten Brücke“, wo zwei kleinere Maßnahmen durchgeführt werden können. Die Ufermauer wird zurück gebaut und eine abgeflachte Böschung mit wechselnden Neigungen angelegt. Ebenfalls ist ein Zugang an die Nette vorgesehen.
Im dritten Abschnitt, unterhalb der „Roten Brücke“, wird auf der rechten Seite die marode Ufermauer zurück gebaut und stattdessen eine Abflachung des Geländes vorgesehen. Zur Sicherung der neuen Böschung werden stellenweise Wasserbausteine und Böschungsmatten eingesetzt.
Insgesamt entstehen durch die Arbeiten so zusätzliche 1.300 m³ Retentionsraum. Die Maßnahme ist mit Kosten i.H.v. von rund 520.000 € kalkuliert, bis zu 90 % werden dabei über „Aktion Blau Plus“ gefördert. An den nicht förderfähigen Kosten beteiligt sich außerdem der Landkreis Mayen-Koblenz zu 50 %.
Eine zweite Maßnahme soll ebenfalls dem Hochwasserschutz dienen: die Installation eines Treibgutrechens im Bereich „An Sagnesmühle“. Dort kann das Treibgut nach Durchführung der Maßnahme aufgefangen bzw. gesammelt werden, welches sonst bei Hochwasserereignissen weitergespült wurde und sich häufig an der „roten Brücke“ verkantet hat, wodurch es in diesem Bereich zu Überschwemmungen kam. Vorgesehen sind 12 Pfähle mit einem Durchmesser von 40 cm und einem Pfahlabstand von 1,20 Meter in der Nette.
Auch diese Maßnahme, die insgesamt rund 190.000 € kosten wird, wird voraussichtlich mit 60 % aus der „Aktion Blau Plus“ gefördert. Wenn die erforderlichen Beschlüsse im Stadtrat gefasst werden, wird der Rechen bereits diesen Sommer in der Nette installiert.