Unter anderem ist die Wiederherstellung des Spielplatzes in Nitztal geplant. Die Arbeiten sollen bis zum Jahresende abgeschlossen werden. Die Baukosten belaufen sich auf 96.000 €. Finanziert wird diese Maßnahme zum einen durch eine Förderung des Deutschen Kinderhilfswerkes aus dem Sonderfonds Fluthilfe für Kinder in Höhe von 20.000 €. Zum anderen werden die verbleibenden Kosten voraussichtlich über den Wiederaufbaufonds zu 100 Prozent bezuschusst. Der Förderantrag hierzu ist bereits gestellt.
Eine weitere Maßnahme, die Renaturierung der Nette im Bereich der Bürresheimer Straße kurz hinter der Ortseinfahrt, wird derzeit angegangen. Bei diesen Arbeiten handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt der Stadt Mayen und der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz. Durch die vorhandene Ufermauer weist die Nette an verschiedenen Stellen einen sehr beengten Querschnitt auf, wodurch die Fließgeschwindigkeit des Wassers hoch ist und somit keine Stillwasserbereiche aufweist.
Diese Maßnahme dient auch der Verbesserung des Ab- bzw. Durchflusses des geplanten Treibgutrechens im Bereich „An der Sagnesmühle“.
Dazu findet dort der vollständige Rückbau der Ufermauer statt. Durch die Ufermauer ist die Nette stark eingeschränkt. Daher wird die Ufermauer auf eine Länge von circa 95 Metern zurückgebaut. Das Flussbett wird hier großzügig um drei bis vier Meter ausgeweitet und Flachwasserzonen werden geschaffen. Zudem sind sogenannte Wasserbuhnen (Wasserbausteine) alle 20 Meter vorgesehen. Diese werden sodann hintereinander gesetzt um den Wasserfluss umzulenken. An diese Flachwasserzone ist anschließend eine Böschung mit unterschiedlichen Neigungen geplant.
Darüber hinaus ist entlang der Wasserlinie die Pflanzung von Ufergehölz vorgesehen, welches das Ufer punktuell stabilisieren wird. Im hinteren Bereich der Renaturierung wird der Übergang auf die vorhandene Ufermauer, zum Schutz vor Hinterspülungen, ebenfalls mit Wasserbausteinen gesichert. Zur Abgrenzung zum Nachbargrundstück wird ein Heckenstreifen bepflanzt.
Auch durch diese Maßnahmen wird der Nette mehr Raum gegeben. Das hilft zum einen im Falle eines Hochwassers und zum anderen bietet es Vorteile für die Gewässerökologie, also den Zustand des Wassers. Denn durch die Maßnahme kann das Gewässer mehr Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren bilden und ist daher von größerem ökologischem Wert.
Die hierzu vorliegende Entwurfsplanung ist bereits mit der unteren und oberen Wasserbehörde sowie der unteren Naturschutzbehörde abgestimmt. Des Weiteren sind ebenfalls alle Vorgaben der verschiedenen Fachinstanzen in der Planung sowie im Förderantrag berücksichtigt. Letzterer ist bereits gestellt und kann bis zu 90 Prozent der Kosten betragen. An den verbleibenden nicht förderfähigen Kosten beteiligt sich die Kreisverwaltung Mayen-Koblenz zu 50 Prozent. Die Baukosten belaufen sich nunmehr auf rund 350.000 €.
Die Durchführung der Maßnahme wird circa zwei Monate in Anspruch nehmen. Der genaue Durchführungszeitraum wird derzeit noch abgestimmt.
Weiterhin soll in Nitztal, im Bereich des ehemaligen Spielplatzes die Nitzbach renaturiert werden. Hier soll der Nitzbach um ungefähr drei Meter verbreitert werden. So kann in diesem Bereich, welcher als Flachwasserzone bezeichnet wird, ein Zugang ermöglicht werden. Diese Zone wird mit Sand- und Kieselanlandungen angelegt. Hinzu kommen vereinzelte Sitzsteine aus Natursteinen. Durch diese Maßnahme wird die Nitzbach ausgeweitet und ihr somit mehr Raum gegeben. Langfristig führt dieses Vorhaben zu einer deutlichen Steigerung der Biodiversität und der Lebensraum für Pflanzen und Tiere wird somit erheblich verbessert. Die Baukosten belaufen sich auf rund 52.000 €. Auch für diese Maßnahme ist bereits ein Förderantrag gestellt, sodass Kosten bis zu 90 Prozent bezuschusst werden können. Noch ist unklar, wann es mit dieser Maßnahme losgehen kann: Dies hängt von der Abstimmung der verschiedenen zu beteiligenden Fachbehörden ab.
In Zusammenarbeit mit der Stadt Mayen, dem AWB, dem LBM sowie den Anliegern, wurde bereits ein Starkregenschutzkonzept erstellt. Hier sollen besonders in den Stadtteilen Hausen, Kürrenberg sowie Alzheim verschiedene Maßnahmen geplant und durchgeführt werden. Dafür ist zunächst eine genaue Abstimmung mit den Ortsvorstehern, sowie den Anliegern, den Landwirten, dem AWB und LBM von Nöten, um bestmögliche Lösungen anzustreben. Das Konzept wird planmäßig in einem Zeitraum von fünf bis zehn Jahren umgesetzt.
Darüber hinaus ist als weitere Maßnahme die Renaturierung der Nette entlang der Bach- und Bürresheimer Straße vorgesehen. Auch hier zeigt die Nette einen beengten Querschnitt auf, wodurch die Fließgeschwindigkeit erhöht ist.
Der Entwurf dieses Projektes lässt sich in drei Bauabschnitte gliedern. Im ersten Abschnitt – oberhalb des Viaduktes – ist unter anderem eine punktuelle Abflachung mit einer Zugangsmöglichkeit vorgesehen. Zudem soll die Ufermauer zurückgebaut und der Gehweg entlang der Nette umgebaut sowie angepasst werden.
Der zweite Bauabschnitt liegt zwischen Viadukt und der „Roten Brücke“. In diesem Bereich sind aufgrund der örtlichen Verhältnisse, lediglich Renaturierungen in zwei kleineren Abschnitten möglich. Zum einen soll die Ufermauer zurück gebaut und eine abgeflachte Böschung angelegt werden. Zum anderen wird auch in diesem Teil ein direkter Zugang zur Nette geschaffen.
In dritten Bauabschnitt – unterhalb der „Roten Brücke“, wird die Ufermauer auf der rechten Seite zurückgebaut und anschließend abgeflacht. Zur Sicherung der neuen Böschungen werden stellenweise Wasserbausteine eingebaut. Die Bauarbeiten werden allervoraussichtlich Mitte Oktober aufgenommen. Die Durchführung der Maßnahme wird rund vier Monate in Anspruch nehmen.
Des Weiteren ist im Oberlauf der Nette – hier im Bereich der Grube Silbersand – eine Rückhalteanlage geplant. Um eine gute Kommunikation und somit auch die weitere Planung zu gewährleisten wurde hierfür eine Arbeitsgruppe „Hochwasserschutz“ mit anderen Kommunen – unter anderem mit der Verbandsgemeinde Vordereifel – eingerichtet.
Regelmäßige Informationen zu allen Maßnahmen findet man unter www.mayen.de/hochwasser.