Mayen. Die Musical Uraufführung „Brigitte Bordeaux“ war für die Burgfestspiele Mayen ein voller Erfolg, der das Publikum mit Humor, Feinfühligkeit und Musik mit Ohrwurmgarantie unterhaltsam an ein sensibles Thema führte.
Im Rahmen der Kooperation mit der Initiative „QueerWein“-Rheinland-Pfalz und der Burgfestspiele in Zusammenhang mit dem Musical „Brigitte Bordeaux“ veranstaltete die Stadt Mayen im Anschluss an eine der letzten Vorstellungen eine Podiumsdiskussion zum Thema Transgender, Toleranz und Identität.
Dazu waren der Staatsekretär des Ministeriums für Familie, Frauen, Kultur und Integration und LGBTIQ-Landesbeauftragten David Profit, die beiden Mitglieder des Ensembles Michael Ophelders und Joel Zupan, Intendant Alexander May sowie die beiden Sensitivity Reader des Stückes Felicia Rolletschke und Vincent Maron geladen.
Stellvertretend für Oberbürgermeister Dirk Meid begrüßte Natascha Lentes, Beigeordnete der Stadt und stellte für die Stadtspitze fest, wie wichtig dieses Thema auch für Mayen ist und betonte, dass es auch neben vielen anderen aktuellen Krisen und Problemen seine Bedeutung nicht verlieren darf. „Es werden tagtäglich Menschen in unzähligen Kriegs- und Krisengebieten dieser Welt getötet. An der Ahr kämpfen sich unsere Freunde und Nachbarn wieder zurück in ihr normales Leben. Das Klima spielt verrückt. Aber: wir sind in der Lage, das eine nicht mit dem anderen zu verwechseln. Wir sind in der Lage multiple Krisen zu bewältigen. Diese Krisen und Probleme können nicht linear angegangen werden. Beim Kampf um Gleichberechtigung geht es vor allem um Menschenrechte, um Freiheit,“ so Lentes und kündigt mit der neuen Gleichstellungsbeauftragten der Stadt, Ina Rüber, bereits konkrete Maßnahmen und Aktionen an.
Die beiden Sensitivity Reader machten deutlich, wie wichtig Sprache im Kampf um Gleichberechtigung ist. „Sprache reflektiert welche unbewussten oder bewussten Vorurteile wir über verschiedene Personengruppen haben. Gerade transgeschlechtliche Personen leiden jeden Tag unter diesen Stereotypen - auf Sprache mehr zu achten kann helfen, diese Vorurteile auszuräumen," so Felicia Rolletschke, die sich sowohl als professionelle Workshoptrainerin als auch als politische Aktivistin für die Rechte von transgeschlechtlichen Menschen einsetzt.
Nicht zuletzt im Rückblick auf die erfolgreiche Spielzeit freut sich Oberbürgermeister Dirk Meid über die tolle Resonanz dieser Podiumsdiskussion, die auch weit über die Stadtgrenzen auf sich aufmerksam machen konnte.
„Ich bin froh, dass unser Intendant Alexander May mit „Brigitte Bordeaux“ dieses Thema auch nach Mayen gebracht hat. Unterhaltsam aber auch mit großer Ernsthaftigkeit. Solange in 69 Staaten dieser Welt Homosexualität noch strafrechtlich verfolgt wird. Solange in 11 Ländern dieser Welt die Todesstrafe für lesbische, schwule und trans-Menschen droht. Solange auch in Deutschland Queere Menschen immer noch diskriminiert werden und die rechtliche Gleichstellung noch lange nicht erreicht ist, gehört dieses Thema ganz oben auf unsere Agenda – auch in Mayen,“ so Meid.