Mayen. Ein Teufelspakt ist stets ein Narrenpakt, heißt es ahnungsvoll im Rockmusical „The Black Rider“ von William S. Burroughs und Tom Waits. Der junge Amtsschreiber Wilhelm aber erliegt trotz aller Warnungen den Versuchungen des dämonischen Stelzfußes, der ihm eine scheinbar einfach Lösung für ein großes Problem bietet. Wilhelm kann nicht schießen, muss es aber können, um seine Geliebte, Försterstochter Käthchen heiraten zu dürfen. Weil alles Üben nichts hilft, bleibt nur noch die Magie als Ausweg. Und Stelzfuß hat das passende Geschenk für Wilhelm dabei: Freikugeln, die jedes Ziel treffen! Der Haken an der Sache: Teuflische Hilfe ist nie umsonst. Der letzten Kugel will Stelzfuß selber ihr Ziel bestimmen, und so nimmt das Unheil seinen Lauf.
Das Kultmusical aus der Feder von Beatgeneration-Autor William S. Burroughs und Rocklegende Tom Waits wurde 1990 in der Regie von Robert Wilson in Hamburg uraufgeführt. Schon die Entstehungsgeschichte hat es in sich: Drei amerikanische Künstler nehmen sich die Volkssage der deutschen Romantik schlechthin, den „Freischütz“, vor, machen daraus ein düster-skurriles Musical und bringen es an einem deutschen Theater auf die Bühne. Burroughs arbeitete bis kurz vor der Premiere an den Texten, die im Probenprozess immer wieder umgearbeitet, erweitert, ergänzt und praktisch simultan von seinem Übersetzer ins Deutsche übertragen wurden. Auch Tom Waits feilte bis zuletzt an seinen Songs, die aber in der englischen Originalfassung in das Stück einflossen und nicht übersetzt wurden. So entstand in der ungewöhnlichen Zusammenarbeit des amerikanischen Autorenteams mit den deutschen Schauspieler*innen ein ganz eigener, oft sehr humorvoller Deutsch-Englisch-Mix. Für alle, die jetzt Sorge haben, dem Inhalt des Musicals nicht folgen zu können, kann ganz schnell die Entwarnung folgen: Es sind keine Englischkenntnisse notwendig, um dem Fortgang der Handlung folgen zu können! Die wesentlichen Dialoge finden auf Deutsch statt. Die englischen Songs sind eher Gelegenheit, tiefer in die Gefühlslage der Figuren oder bestimmte szenische Stimmungen einzutauchen. Die Musik steht im Vordergrund – und Musik ist ja zum Glück eine universale Sprache! Tom Waits zieht hier alle Register: Von der gefühlvollen Ballade über mitreißende Rocksongs bis hin zur schrillen Vaudeville-Nummer ist alles dabei, Ohrwürmer garantiert!
Karten für das teuflisch gute Musical-Märchen gibt es unter gibt es bei Reisebüro Bell Regional Touristikcenter in der Rosengasse 5, 56727 Mayen. Ticket-Hotline: 02651/494942 oder per Mail an mailto:tickets@touristikcente-mayen.de. Mehr Informationen zum Programm der Burgfestspiele sind zu finden unter www.burgfestspiele-mayen.de