Es werden eindrucksvoll u.a. die markantesten Kämpfe und Erfolge der Frauenbewegungen in Deutschland aufgezeigt. So ist es nach wie vor zum Beispiel ein Schockmoment zu lesen, dass erst 1997 Vergewaltigung in der Ehe strafbar wurde. Dass Handys wie auch die Tastatur eines Klaviers und die Grundeinstellung einer Klimaanlage sich nach dem männlichen Standard richten, ist vielen nicht bekannt. Genauso wenig, dass ein Herzinfarkt bei Männern andere Symptome als bei Frauen mit sich bringt (Stechen in der Brust und im linken Arm vs. Engegefühl in der Brust, Magen-Darm-Beschwerden, Atemnot und Rückenschmerz), die aber kaum öffentlich diskutiert werden und somit Grund dafür sein können, dass Frauen im Schnitt eine entscheidende Stunde später in die Notaufnahme gehen. Im Heft wird weiter sensibilisiert für die Leiden vieler Frauen während der monatlichen Menstruation, die viele Männer so kaum ertragen könnten (TikTok-Kanal @Getsomedays). Immer mehr Länder (z.B. Indonesien und Taiwan) schreiben zusätzliche Urlaubstage für menstruierende Frauen vor. Abgebildete Zeichnungen der Grafikerin Mary Catherine Starr zeigen, wie stark Geschlechterstereotype insbesondere in der innerfamiliären Sorgearbeit unser Denken und Handeln beeinflussen. So ist eine Mutter die mit Fast Food nach Hause kommt, schnell als faul und wenig engagierte Mutter tituliert, während ein Gleiches tuender Vater ein lockerer Spaßvater ist.
Diese Inhalte und einiges mehr empfiehlt die Gleichstellungsbeauftragte Dr. Ina Rüber-Teke: „Das fluter Magazin ist gut recherchiert und illustriert, ansprechend für Jung und älter. Es bringt einige wichtige Debatten rund um die Gleichstellungsarbeit gut auf den Punkt. Ich freue mich, wenn die Inhalte weitere Leser*innen finden, die sie weitertragen.“