Mayen. Zum Jahresbeginn drohte ein mögliches Hochwasser auch in Mayen. Obwohl die Stadt Mayen selbst nicht am stärksten von andauernden Regenfällen betroffen war, war ein Handeln dennoch von Nöten, da sämtliche Gewässer aus den umliegenden Umkreisen zu einer Erhöhung des Wasserspiegels der Nette hätten führen könnten.
Aus diesem Grund wurde bereits frühzeitig der „Krisenstab“ der Stadt Mayen für eine erste Lagebesprechung einberufen. Der Stab setzte sich in diesem Fall aus Vertretern der Feuerwehr, Führungskräften der Stadtverwaltung, der Pressestelle sowie dem Ordnungsamt zusammen. Je nach Lage kann sich die Zusammensetzung verändern. Die Stadtverwaltung hat bereits 2023 eine Stabsdienstordnung erlassen, die verbindliche Regelungen für „den Fall der Fälle“ trifft und alle notwendigen Checklisten und Kontakte enthält.
Zur Alarmierung des Stabes kann neben den herkömmlichen Wegen eine App genutzt werden, welche alle Mitglieder im Falle einer kurzfristig notwendigen Zusammenkunft direkt über das Mobiltelefon informiert. Dies war zur potentiellen Hochwasserlage Anfang Januar jedoch noch nicht nötig, dennoch konnte die App für eine Vorabinfo an alle betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesendet werden, sodass sie über die mögliche Hochwasserlage informiert waren und wussten, dass sie sich – bei einer Verschlechterung der Lage – auch außerhalb der üblichen Öffnungszeiten des Rathauses bereithalten sollten.
„Das war aber glücklicherweise nicht nötig“, resümiert Oberbürgermeister Dirk Meid. „Wir konnten es bei der kleinen Runde, die am 3. Januar insgesamt zweimal zusammenkam, belassen.“
Eine erste Sitzung fand bereits am späten Nachmittag statt, in der erste Vorkehrungen getroffen wurden und die Bürger unmittelbar über die städtischen Onlinekanäle sowie die Presse informiert und vorab gewarnt wurden. Einige ergänzende Mechanismen und Vorbereitungen liefen an, so z.B. die Scharfschaltung des Bürgertelefons oder die Vorabinformation der erweiterten Stabsrunde. Mitarbeiter wurden in Bereitschaft versetzt und verschiedene Personen bzw. Firmen kontaktiert, die im Fall eines Hochwassers unmittelbar hätten Hilfe leisten können.
Die zweite Sitzung fand rund zwei Stunden später statt. „Hier zeichnete sich erfreulicherweise ab, dass sich die Lage nicht weiter zuspitzte und wir hatten Hoffnung, dass viele der Vorkehrungen, die wir bereits getroffen hatten, in der Nacht nicht gebraucht würden“, berichtet Wehrleiter Stefan Stein.
Parallel zu den Zusammenkünften des Stabes wurde die Lage an der Nette und den weiteren Bachläufen ständig überprüft. Auch die Veränderungen der Pegelstände wurden in kurzen Abständen übermittelt und beobachtet. Mitarbeitende der Feuerwehr und des Betriebshofs waren vor Ort, auf Abruf bereit oder fuhren sämtliche Problempunkte im gesamten Stadtgebiet ab. Eine fortlaufende Informationsübermittlung durch die Pressestelle war ebenfalls gewährleistet, sodass die Bürgerinnen und Bürger schnell über Veränderungen informiert werden konnten.
Über Nacht war eine regelmäßige Überwachung – auch durch den engen Austausch mit den umliegenden Gemeinden – ebenfalls gewährleistet.
In Nachtstunden kam es glücklicherweise zu keiner bedrohlichen Lage, sodass keine weitere Lagebesprechung notwendig wurde. Am nächsten Morgen wurden die aktuellsten Informationen über die Presse an die Bevölkerung herausgegeben bis schließlich die Nachricht vermeldet werden konnte „Pegel stagnieren, größere Regenfälle sind keine gemeldet“.
Dieses Szenario zeigt – auch wenn es glücklicherweise zu keiner bedrohlichen Lage gekommen ist – dass der Verwaltungsstab der Stadt Mayen gut aufgestellt ist und bereits frühzeitig reagieren konnte. Die Stadt Mayen arbeitet an einer stetigen Optimierung der Abläufe. Ende Februar wird es für alle betroffenen Mitarbeitenden eine intensive Schulung geben, in der die Stabsarbeit intensiv trainiert wird und die weiter dazu verhelfen soll, auf eben solche Notfälle gut vorbereitet zu sein.
Neben der Vorbereitung der eigenen Abläufe im Rathaus ist jedoch unbedingt notwendig, dass auch die Bürgerinnen und Bürger eigene Vorkehrungen treffen. Um hierbei zu unterstützen, veröffentlicht die Stadtverwaltung regelmäßig entsprechende Presseinformationen und stellt zahlreiche Informationen rund um Not- und Katastrophenfälle – mit allgemeinen Tipps und Vorkehrungen in verschiedenen Szenarien – auf der Homepage der Stadt Mayen unter www.mayen.de/katastrophenschutz zur Verfügung.