Eine Geschichte der Freundschaft 

Mayen. Die Entstehung von Städtepartnerschaften lässt sich als einer der wenigen Erfolge bezeichnen, die aus dem Zweiten Weltkrieg resultierten. Unterschiedliche Initiativen entstanden, denen es unabhängig voneinander ein Bedürfnis war, dass Städte und Gemeinden länderübergreifend zusammenwachsen und freundschaftliche Kontakte pflegen.

Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs wendet sich Mayen als eine der ersten deutschen Kommunen einer Stadt in der gerade erst entstandenen Tschechischen Republik zu: Uherské Hradiště, dem Zentrum der Mährischen Slowakei.

Erste Kontakte und Freundschaften entwickelten sich bereits ab 1988, als der aus Uherské Hradiště stammende Künstler Bořek Zeman erstmals am Mayener Steinhauer-Symposium LAPIDEA teilnahm. Einer Phase gegenseitiger Kennenlernbesuche folgt am 14. April 1993 die Gründung des Deutsch-Tschechischen Freundschaftskreises Mayen - Uherské Hradiště. Im selben Jahr konstituiert sich in Uherské Hradiště das tschechische Gegenstück.

Als Oberbürgermeister Günter Laux und sein tschechischer Bürgermeisterkollege Ladislav Šupka am 22. Mai 1994 in Mayen bzw. am 18. September 1994 in Uherské Hradiště die Partnerschaftsurkunden unterzeichnen, erhält Mayen neben dem französischen Joigny und dem englischen Godalming seine dritte Partnerstadt.

Seitdem hat sich die Partnerschaft beständig weiterentwickelt. Aber nicht nur die Beziehung zwischen Mayen und Uherské Hradiště hat sich in den zurückliegenden 30 Jahren verändert.

In der Sonderausstellung „Eine Geschichte der Freundschaft“ widmen sich der Deutsch-Tschechische Freundschaftskreis und die Stadt Mayen mit den Bereichen Eifelmuseum und Städtepartnerschaften vor diesem Hintergrund der Frage, welcher Wert Städtepartnerschaften in einer globalisierten Welt mit immer neuen Herausforderungen, Krisen und Konflikten zukommen kann. Antworten hierauf sollen multimedial dargestellte „Meilensteine“ der 30-jährigen Partnerschaftsgeschichte liefern. Zeugnis geben insoweit nicht nur unterschiedliche Ausstellungsgegenstände wie etwa die originale Partnerschaftsurkunde, sondern auch für die Städtepartnerschaft Mayen - Uherské Hradiště bedeutsame Persönlichkeiten.

Zu sehen sein wird die Sonderausstellung ab dem 7. Juni 2024 zu den regulären Öffnungszeiten auf Ebene 0 des Eifelmuseums in der Mayener Genovevaburg. Der Eintritt ist frei. Im Sinne des Partnerschaftsgedankens besteht außerdem die Gelegenheit, zugunsten der Solidaritätspartnerschaft mit der ukrainischen Stadt Tschyhyryn zu spenden.