Vertreter der Steuerungsgruppen treffen sich zu gegenseitigem Austausch
KREIS MYK. Wie auch der Landkreis Mayen-Koblenz sind die Städte Andernach und Mayen sowie die Verbandsgemeinde Weißenthurm Fairtrade Kommunen. Jüngst haben sich die Vertreter der kommunalen Steuerungsgruppen im Kreishaus zum Thema Fairtrade, den jeweiligen Aktionen und Unternehmungen ausgetauscht, um von den Erfahrungen der anderen Kommunen zu profitieren und mögliche Synergien zu nutzen.
Die Stadt Mayen ist bereits seit 2011 Fairtrade Kommune. Andernach folgte 2014 und feiert in diesem Jahr das 10-jährige Jubiläum der Zertifizierung. Der Landkreis Mayen-Koblenz trägt seit 2016 die Auszeichnung „Fairtrade Kommune“ und die Verbandsgemeinde Weißenthurm ist seit 2021 mit von der Partie.
Die Kommunen Mayen, Andernach und Weißenthurm bieten unterschiedliche Aktionen, um den Bürgern von MYK das Thema Fairtrade näher zu bringen. So informieren nicht nur unterschiedliche Vorträge in Mayen, Andernach und der VG Weißenthurm über den fairen Handel, sondern dieser kann, beispielsweise bei einem fairen Frühstück in Mayen oder Andernach, auch aktiv genossen werden.
Die VG Weißenthurm hat zudem einen Restaurantführer erstellt, der interessierte Bürger darüber informiert, welche Gastronomen faire Produkte verwenden und anbieten. Darüber hinaus lassen Kinoabende in Andernach die Herausforderungen des Globalen Handels über die Leinwand flimmern. Des Weiteren machen faire Blumen zum Valentinstag in Weißenthurm und faire Kamellen an Karneval im Mayener Rathaus sowie in Andernach den fairen Handel erlebbar.
Die faire Beschaffung der Produkte wird vom Landkreis Mayen-Koblenz in Schulungen beleuchtet und findet sich unter anderem handfest in der Andernacher Friedhofssatzung wieder. Hier sind nur Grabsteine erlaubt, die ohne ausbeuterische Kinderarbeit hergestellt wurden. Auch andere Kommunen im Kreis MYK haben dies in ihren Friedhofssatzungen geregelt. Außerdem arbeiten die Städte Andernach und Mayen eng mit den jeweiligen Weltläden vor Ort zusammen. Sei es bei den Markständen in Andernach oder dem fairen Frühstück in Mayen. Der Koblenzer Weltladen liefert die beliebten Schokoriegel an die Cafeteria der Kreisverwaltung und gestaltete in der Adventszeit einen gut frequentierten Verkaufsstand.
Der Phantasie der Kommunen zur Förderung des fairen Handels sind somit keine Grenzen gesetzt. Viele der Aktivitäten werden von dem regionalen Fachpromotor für ökosoziale Beschaffung, Achim Trautmann, unterstützt und betreut. Nachholbedarf im Bereich des fairen Handels sahen alle Teilnehmenden bei den Schulen in MYK. Im Landkreis gibt es bisher lediglich zwei Fairtrade Schulen, das Kurfürst-Balduin-Gymnasium in Münstermaifeld und die Realschule plus und Fachoberschule Untermosel in Kobern-Gondorf. Beide leisten tolle Arbeit in Sachen fairer Handel, dennoch wünschen sich alle Fairtrade Kommunen weitere Schulen, die sich auf den Weg machen, Fairtrade Schule zu werden.
Am Ende der Veranstaltung waren sich alle Teilnehmenden einig, dass der kommunale Austausch zukünftig einmal im Jahr stattfinden soll. Denn nur so kann die Thematik des fairen Handels gemeinsam vorangebracht werden.
Was sind Fairtrade Kommunen?
Fairtrade Kommunen setzen sich für eine gerechtere Welt ein. Besonders wichtig ist hierbei ein fairer Handel. Dieser soll dazu beitragen, den Produzenten im Globalen Süden faire Preise für ihre Produkte zu zahlen und hierdurch einen Entwicklungsbeitrag zu leisten. Dadurch wird das Leben der an der Produktion beteiligten Menschen und Familien in den Anbauländern verbessert, denn Kleinbauern, die Mitglieder in Fairtrade-Kooperativen sind, verfügen über höhere und vor allem stabilere Einkommen. Darüber hinaus leistet der faire Handel auch einen Beitrag zu menschenwürdigen Arbeitsbedingungen und einem adäquaten Umweltschutz.