Klimafreundlicher Wiederaufbau der Grundschule Clemens abgeschlossen

Mayen. Endlich ist es so weit! Nachdem die Luftwärmepumpe, welche das Gebäude Bachstraße der Clemensschule beheizt, bereits seit Dezember 2023 läuft, wurde nun kürzlich auch die PV-Anlage auf dem Dach der Turnhalle in Betrieb genommen.

Mit der Inbetriebnahme der PV-Anlage ist nun zum Jahreswechsel, mit deutlicher Verzögerung ein Großprojekt der Stadt Mayen abgeschlossen worden.

Bereits im Jahr 2022 beschloss der städtische Bauausschuss, dass die durch das Hochwasser 2021 zerstörte Gasheizung durch eine klimafreundliche Wärmepumpe ersetzt werden soll. Außerdem soll der Strombedarf des Schulgebäudes Bachstraße und der Turnhalle sowie der Strombedarf der Wärmepumpe in Teilen durch selbst erzeugten regenerativen Strom gedeckt werden.  Dafür war die Errichtung einer Photovoltaikanlage (PV-Anlage) auf dem Dach der Turnhalle Clemens geplant.

Dass die Maßnahme nun erst nach über 2 Jahren abgeschlossen werden konnte, ist darin begründet, dass das Schieferdach der Turnhalle bereits stark in die Jahre gekommen war, sodass eine Montage der PV-Module ohne eine Erneuerung der entsprechenden Dachfläche nicht möglich war. Die mangelfreie Herstellung der Dachfläche durch das ausführende Unternehmen verzögerte sich insgesamt um knapp ein Jahr. Die anschließende Errichtung der PV-Anlage konnte entsprechend erst Ende 2024 erfolgen. 

Durch die Umrüstung der Heizung von Erdgas auf eine elektrische Wärmepumpe spart die Stadt Mayen jährlich ca. 100.000 kWh Gas ein. Das bedeutet eine CO2 Reduktion von ca. 20.000 Kg.

Die Photovoltaikanlage besteht aus insgesamt 92 Modulen mit einer Gesamtleistung von ca. 38 kWp. Über das gesamte Jahr erzeugt die Anlage knapp 40.000 kWh Strom. Damit deckt die PV-Anlage rechnerisch den kompletten Strombedarf für das Schulgebäude Bachstraße, die Turnhalle und die Wärmepumpe ab. Ein ebenfalls installierter Stromspeicher mit 20 kWh Kapazität speichert den aktuell nicht benötigten Strom zwischen und sorgt dadurch dafür, dass ein möglichst großer Teil des erzeugten Stroms selbst verbraucht wird. Dennoch wird vor allem im Winter weiterhin eine erhebliche Menge Strom aus dem Netz bezogen.

„Durch die Kombination aus PV-Anlage und Wärmepumpe kann die Stadt Mayen ab sofort die Betriebskosten für die Clemensschule senken und verbessert gleichzeitig durch die hohen CO2 Einsparungen die eigene Klimabilanz erheblich“, freut sich Oberbürgermeister Dirk Meid.

Gerade in den letzten Jahren hast sich die Effizienz von Luft-Wasserwärmepumpen deutlich verbessert. So lässt sich mit modernen Luft-Wasserwärmepumpen auch bei hohen Vorlauftemperaturen von z.B. 55°C, wie sie in Altbauten mit Heizkörpern häufig erforderlich sind, noch eine hohe Effizienz erzielen. Dies spart gegenüber einer Gasheizung erhebliche Kosten ein, wie das folgende Beispiel verdeutlicht.

Aktuell kostet Strom für Wärmepumpen etwa 21 Cent pro Kilowattstunde (kWh), während Gas mit mindestens 10 Cent pro kWh deutlich günstiger ist. Eine Wärmepumpe kann aus 1 kWh Strom im schlechtesten Fall mindestens 3 kWh Wärme erzeugen. Das bedeutet, dass 1 kWh Wärme mit der Wärmepumpe höchstens 7 Cent kostet. Bei sehr guten Wärmepumpen, die gut eingestellt sind, sinken die Kosten sogar auf nur etwa 5 Cent pro kWh Wärme.

Im Vergleich dazu erzeugt eine Gasheizung aus 1 kWh Gas nur 1 kWh Wärme. Das heißt, die Heizkosten bei einer Gasheizung liegen bei mindestens 10 Cent pro kWh Wärme.

Für ein typisches älteres Einfamilienhaus mit einem Wärmebedarf von etwa 20.000 kWh im Jahr kostet das Heizen mit einer Wärmepumpe zwischen 1.000 und 1.400 Euro jährlich. Mit einer Gasheizung müsste man mindestens 2.000 Euro für dieselbe Menge an Wärme bezahlen.

Das bedeutet, dass man mit einer Wärmepumpe im Jahr zwischen 600 und 1.000 Euro an Heizkosten spart, im Vergleich zu einer Gas- oder Ölheizung.

„Da der Einbau von Wärmepumpen aktuell von der KFW mit mindestens 50% gefördert wird, sind die eigenen Kosten für den Einbau einer Wärmepumpe in vielen Fällen nicht höher als die Kosten für eine neue Gasheizung. Mit einem Umstieg auf eine Wärmepumpe betreibt man also nicht nur aktiven Klimaschutz, sondern reduziert auch seine eigenen laufenden Kosten erheblich“, erläutert Klimaschutzmanager Helge Lippert.

Auskunft darüber, mit welcher Heiztechnik das eigene Gebäude zukünftig möglichst klimafreundlich und wirtschaftlich beheizt werden sollte, kann am besten ein Energieberater bei einem vor Ort Termin geben.

 

Helge Lippert

Stadtverwaltung Mayen

Klimaschutzmanager

Rathaus Rosengasse

Zimmer 414

Tel: 02651 88-1503

Mail: Helge.Lippert@Mayen.de