Mayen. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger haben die Gelegenheit genutzt, sich im Sitzungssaal des Rathauses aus erster Hand über die kommunale Wärmeplanung in Mayen zu informieren. Im Auftrag der Stadt Mayen erarbeitet die Energieversorgung Mittelrhein (evm) gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen endura kommunal derzeit die Wärmestrategie für die Kommune. Ziel ist es dabei, bis 2045 die Wärmeversorgung in Mayen ohne Ausstoß von klimaschädlichem CO2 darzustellen.
Frühe Weichenstellung für klimaneutrale Wärmeversorgung
Oberbürgermeister Dirk Meid erklärte bei seiner Begrüßung, dass sich die Stadt Mayen bewusst sehr frühzeitig mit dem Thema befasst hat und die Erstellung der Wärmeplanung zu 100 Prozent gefördert bekommt. „Wir haben zudem im Vergleich zu anderen Kommunen eine sehr gute Ausgangslage, da wir mit der Fernwärme Mayen bereits über ein funktionierendes Wärmenetz verfügen.“ Er sei nun gespannt auf die Ergebnisse der Wärmeplanung, die laut evm bis November vorliegen und dann vom Stadtrat beschlossen werden sollen.
Herausforderungen und Ziele der Wärmeplanung
Hubertus Hacke von der evm erläuterte in seinem Vortrag, dass es um die bestmögliche Lösung für das Mayener Stadtgebiet geht. Der gesetzliche Rahmen ist dabei klar: Bis 2045 muss die Klimaneutralität im Gebäudesektor erreicht sein. Da zahlreiche Häuser in Mayen noch auf Basis fossiler Brennstoffe beheizt werden, ist die Herausforderung groß. Aufgabe der Planer von endura und evm ist es nun, die örtlichen Gegebenheiten genau zu analysieren. Am Ende steht die Wärmestrategie für Mayen, in der das Stadtgebiet in Wärmeversorgungsgebiete aufgeteilt wird. Das können beispielsweise Gebiete für ein Wärmenetz, ein Wasserstoffnetz oder dezentrale Einzellösungen wie Wärmepumpen oder Pelletheizungen sein.
Erste Zwischenergebnisse der Datenanalyse
Die evm-Projektleiterin Nadine Kuhlmann konnte den Bürgerinnen und Bürgern erste Zwischenergebnisse der umfassenden Datenanalyse vorstellen. Demnach gibt es drei wesentliche Wohngebäudetypen in Mayen: Mit 59 Prozent sind Doppel- und Reihenhäuser der häufigste Gebäudetyp, gefolgt von Mehrfamilienhäusern mit 22 Prozent und Ein- und Zweifamilienhäusern mit 18 Prozent. Die Auswertungen haben außerdem ergeben, dass die Stadt über einen relativ alten Gebäudebestand verfügt: Ein Drittel aller Gebäude wurde vor 1948 gebaut, 20 Prozent zwischen 1949 und 1957 und knapp 17 Prozent zwischen den Jahren 1958 und 1968. Nadine Kuhlmann bewertete diese Zahlen so: „Die Altersstruktur der Gebäude lässt ein deutliches Einsparpotenzial durch energetische Sanierung vermuten. Um die Klimaziele zu erreichen, kann dadurch der Gesamtenergiebedarf reduziert werden.“
Bewertung möglicher Wärmequellen
Die Experten von evm und endura bewerten im Rahmen der Wärmeplanung auch die möglichen künftigen Wärmequellen. Insbesondere betrachten sie Geothermie, Solarenergie, Biomasse, Windkraft, Wasserkraft und Abwärme. Insbesondere geht es aber in Mayen um die Frage, ob und in welchen Gebieten das bestehende Fernwärmenetz erweitert oder verdichtet werden kann.
Fragen und Ausblick
In einer von evm-Sprecher Marcelo Peerenboom moderierten Runde stellten die Anwesenden zahlreiche Fragen. Viele drehten sich dabei um die mögliche Erweiterung des Fernwärmenetzes in Mayen. Oberbürgermeister Dirk Meid sagte dazu: „Ich gehe davon aus, dass es im Wesentlichen um eine Verdichtung unseres Fernwärmenetzes gehen wird.“ Genauere Erkenntnisse wird dazu der Wärmeplan liefern, den die Akteure der Bevölkerung im Rahmen einer Informationsveranstaltung im vierten Quartal dieses Jahres ausführlich vorstellen werden.
Wer nicht die Gelegenheit hatte, selbst am Infoabend teilzunehmen, der kann sich auf der Internetseite der Stadt informieren. Dort ist auch die Präsentation abrufbar, die am Abend gezeigt wurde. Die Seite ist unter folgendem Link erreichbar: https://www.mayen.de/rathaus-buergerservice/verwaltung/stabstelle-klimaschutz/kommunale-waermeplanung-in-mayen.
Helge Lippert
Stadtverwaltung Mayen
Klimaschutzmanager
Rathaus Rosengasse
Zimmer 414
Tel: 02651 88-1503
Mail: Helge.Lippert@Mayen.de