Klimaschutzmaßnahmen für den Neubau 

Im Folgenden sind die gängigsten Klimaschutzmaßnahmen im Gebäudebereich neutral beschrieben, Fördermöglichkeiten und Fördersätze werden genannt und Weblinks zu den entsprechenden Förderstellen angegeben.


Gebäudedämmung nach KFW Effizienzhausstandard

Wenn Sie mit Ihren Neubau den KFW Effizienzhausstandard 40 oder besser erreichen, dann können Sie über die KFW Bank einen Kredit mit einer Höhe von bis zu 150.000€ beantragen. Je nach erreichtem Baustandard erhalten Sie zusätzlich einen Tilgungszuschuss.

Konkret wird das Erreichen des KFW Effizienzhausstandard 40 mit 10% (maximal 15.000€) bezuschusst, das Erreichen des KFW 40 Plus Standards mit 12,5% (maximal 18.750€) bezuschusst.

Neben den Zuschüssen sparen Sie durch diese hervorragende Dämmung langfristig erheblich bei den Energiekosten, wodurch sich die Investition in bessere Dämmung nachhaltig lohnt.


Fernwärmeanschluss

Neben der Gebäudedämmung haben Sie in Mayen je nach Lage die Möglichkeit einfach und klimafreundlich mit Fernwärme zu heizen. Der sehr gute Primärenergiefaktor von 0,16 sorgt dafür, dass Ihr Gebäude leichter die Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) beziehungsweise des Gebaüdeenergiegesetz (GEG) erfüllt. Dies ist vor allem im Neubau von Vorteil. Dadurch dass für die Fernwärmenutzung lediglich ein kleiner Wärmetauscher im eigenen Gebäude benötigt wird, ist das Heizen mit Fernwärme sehr bequem und günstig im Unterhalt. Es wird kein extra Raum für eine Heizungsanlage benötigt, es fallen kaum Wartungskosten an und ein Kamin oder regelmäßige Schornsteinfegerbesuche entfallen ebenfalls. Fernwärme bietet sich besonders für kleinere Häuser an. Auch mit Blick auf die weiter steigende CO2-Steuer wird die Fernwärme gegenüber Öl und Gasheizungen immer günstiger. Des Weiteren können Sie am Sonderkreditprogramm „Fernwärme“ der Kreissparkasse Mayen teilnehmen oder einen zinsgünstigen staatlichen Kredit der KFW Bank erhalten. Auf der Karte der Fernwärmeversorgung Mayen GmbH (FWM) ist nachvollziehbar, ob eine Fernwärmeleitung am Gebäudestandort vorhanden ist.

Kartenausschnitt vom Versorgungsgebiet der Fernwärme.


Doch auch ohne Fernwärmeanschluss gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten wirtschaftlich und umweltfreundlich zu heizen. Im Folgenden werden bewehrte Maßnahmen genannt und beschrieben.


Wärmepumpe

Wenn die Gegebenheiten im Sanierungsfall es zulassen sollte die Gebäudebeheizung und Warmwasserbereitstellung mit einer strombetriebenen Wärmepumpe erfolgen z.B. Luft-Wasser oder besser Sole-Wasser. Diese Art der Beheizung ist für Ihren gut gedämmten Neubau meistens heute schon am wirtschaftlichsten. Mit Blick auf die steigenden Kosten durch die CO2-Steuer ist mit weiteren Einsparungen gegenüber Öl oder Gasheizungen zu rechnen. Außerdem ist die Beheizung klimaneutral, wenn die Wärmepumpe mit Ökostrom betrieben wird. Für die Wärmeverteilung sollten wenn möglich großflächige Heizelemente eingeplant werden. Dadurch kann die Wärmepumpe mit einer geringeren Vorlauftemperatur betrieben werden und arbeitet effizienter.
Eine Sole Erdwärmepumpe kann gegenüber einer Luftwärmepumpe im Sommer sehr energiesparend und günstig zum Kühlen verwendet werden. Eine Investition also, die sich vor allem mit Blick auf die immer wärmer werdenden Sommer lohnt. Kombiniert mit der Möglichkeit durch Außenrollos oder Dachüberstände ein Eindringen der Sonnenstrahlung in das Gebäude zu verhindern sind auch ohne Klimaanlage angenehme Raumtemperaturen im Sommer möglich. Im Winter kann bei geöffneten Rollos durch große Fenster die Sonne weit in das Gebäude eindringen und dadurch kostenlos das Gebäude heizen.
Die Anschaffung einer Wärmepumpe wird nur in Zusammenhang mit dem Erreichen der KFW Effizienzhausstandards 40 oder 40 Plus gefördert.


Wärmepumpe mit Solarthermie

Unterstützt werden kann eine Wärmepumpe mit einer Solarthermie-Anlage. Bei einer Solarthermie-Anlage handelt es sich um schwarze Kollektoren welche auf dem Dach installiert werden. Durch diese Kollektoren fließt eine Flüssigkeit, welche durch die Sonne erhitzt wird. Über einen Wärmetauscher kann dadurch das Brauchwasser und der Heizungskreislauf erwärmt werden. Durch die kostenlose Sonnenenergienutzung sind die laufenden Kosten für eine Solarthermie-Anlage sehr gering. In Kombination mit einer Wärmpumpe sorgt eine Solarthermie-Anlage dafür, dass die Wärmepumpe seltener zum Einsatz kommt. Dadurch sparen Sie Stromkosten für den Betrieb der Wärmepumpe ein. Staatliche Förderungen für Solarthermieanlagen im Neubau sind nur erhältlich wenn das Gebäude mindestens drei Wohneinheiten enthält, oder über das Erreichen des KFW 40 Effizienzstandards oder besser.


Pelletheizung

Die Pelletheizung bietet sich vor allem für Bauherren an, die keine Fußbodenheizung wünschen, sondern eine Beheizung über klassische Heizkörper. Aufgrund der, gegenüber einer Fußbodenheizung, kleinen Oberfläche von klassischer Heizkörper sind höhere Vorlauftemperaturen nötig um die gleiche Raumtemperatur zu erreichen. Wärmepumpen werden aber ineffizienter, je höher die Vorlauftemperatur sein muss. Hier können Pelletheizungen punkten, die problemlos und effizient hohe Vorlauftemperaturen erreichen können. Gegenüber einer Öl- oder Gasheizung ist die Pelletheizung durch niedrige Brennstoffkosten langfristig günstiger. Da die Pellets überwiegend aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz bestehen, ist Heizen mit Pellets klimafreundlich. Der Staat belohnt deswegen den Einbau von Pelletheizungen im Neubau, wenn Sie dadurch einen geförderten KFW Effizienzhausstandard (40, oder 40 Plus) erreichen.


Gründach

Haben Sie schon mal über eine Dachbegrünung nachgedacht? Ein Gründach bietet zahlreiche Vorteile. So trägt ein Gründach im Sommer durch Verdunstungskälte zu einer angenehmen Raumtemperatur bei. Im Winter wirkt ein Gründach isolierend und hilft die Heizkosten weiter zu reduzieren. Den Wasserrückhalt eines Gründaches belohnt das Abwasserwerk Mayen, indem für die begrünte Dachfläche um 50 bis 70 Prozent reduzierte Niederschlagsbeiträge anfallen. Die genauen Bedingungen können dem §17 der „Satzung über die Erhebung von Entgelten für die öffentliche Abwasserbeseitigung der Stadt Mayen“ entnommen werden. Die Kosten für ein Gründach belaufen sich im Schnitt auf rund 40 Euro pro Quadratmeter.


Photovoltaik

Zur Deckung des Strombedarfes bietet sich eine Photovoltaikanlage (PV Anlage), wenn möglich mit West-Ost Ausrichtung an. Besonders in Kombination mit einer strombetriebenen Wärmepumpe lässt sich der Eigenverbrauchsanteil erhöhen. Durch einen Batteriespeicher kann der tagsüber erzeugte Strom für den Eigenverbrauch am Abend gespeichert werden. So lässt sich der Eigenverbrauch weiter erhöhen.
Wer schon ein Elektroauto besitzt oder später plant ein Elektro-Auto anzuschaffen, für denjenigen bietet es sich an, dieses zusätzlich noch sehr günstig mit dem eigenen PV Strom zu laden. Dadurch kann der Eigenverbrauchsanteil noch weiter erhöht werden. Dieser zusätzliche Verbrauch sollte dann allerdings bei der Anlagendimensionierung bereits berücksichtigt werden. Des Weiteren lohnt sich in diesem Zusammenhang die Installation eines Starkstromanschlusses in der eigenen Garage oder Carport. Dadurch kann dort zu einem späteren Zeitpunkt problemlos eine PKW-Ladestation (Wallbox) nachgerüstet werden.
Für die PV Anlage an sich gibt es keine staatliche Förderung. Allerdings gibt es eine auf 20 Jahre garantierte Einspeisevergütung von aktuell rund sieben Cent je Kilowattstunde. Außerdem sind durch einen hohen Eigenverbrauch große Einsparungen bei den eigenen Stromkosten möglich. Vor allem dadurch lohnt sich eine PV Anlage. Denn hier sparen Sie für jede nicht aus dem Netz bezogene Kilowattstunde im Schnitt 30 Cent ein, also mehr als dreimal so viel wie Sie für die Netzeinspeisung erhalten.
Der für einen hohen Eigenstromverbrauch benötigte Batteriespeicher wird mit 100 Euro je Kilowattstunde vom Land Rheinland-Pfalz gefördert. Die Amortisationszeit einer PV Anlage beträgt je nach Ausführung zwischen acht und 15 Jahre. Mit Blick auf die für 20 Jahre garantierte Einspeisevergütung lohnt sich bei geeigneten Dachflächen die Errichtung von PV Anlagen nahezu immer.


Zisterne

Um kostenlos benötigtes Brauchwasser zu erhalten lohnt sich der Bau einer Zisterne. Hierdurch können Sie erhebliche Wasserkosten sparen, indem aufgefangenes Wasser zum Beispiel für die Toilettenspülungen und die Gartenbewässerung genutzt wird. Die Kosten für Zisternen variieren je nach Größe und Ausführung enorm, so dass hier keine zuverlässigen Werte genannt werden können.


Fazit

Erklärtes Ziel von neuerrichteten Gebäuden sollte ein CO2-neutraler Betrieb sein. Dies kann durch relativ wenige Maßnahmen schon heute problemlos und auch wirtschaftlich umgesetzt werden. Kernelemente sind hierbei die Gebäudedämmung, Raumheizung, Warmwasserbereitstellung und Stromerzeugung. Wenn Sie die vorgeschlagenen Maßnahmen beim Bau berücksichtigen, dann sind stetig steigende Energiekosten (zum Beispiel für Gas oder Öl), bedingt durch eine kontinuierliche Steigerung der CO2-Steuer, für Sie kein Thema mehr.


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